Die erste deutschsprachige Forschung zu Theraplay wurde von Dipl. psych. Ute Ritterfeld, damals Universität Heidelberg, durchgeführt. Sie untersuchte in ihrer Diplomarbeit die Wirksamkeit von Theraplay auf die Sprache und das Selbstwertgefühl von sprachentwicklungsgestörten Kindern.
Ritterfelds Stichprobe enthielt drei Gruppen dieser Kinder:
1. Kinder, die mit Theraplay behandelt wurden (Treatment-Gruppe 1)
2. Kinder, die logopädisch behandelt wurden (Treatment-Gruppe 2)
3. Kinder ohne therapeutische Intervention (Kontrollgruppe).
Alle 33 Kinder wurden am Anfang und am Ende getestet:
*Die Sprache durch den H-S-E-T (Grimm, Schöler)
*Das sozio-emotionale Verhalten durch den TOESD (Hresko, Brown)
*Zusatzitems für die kommunikative Kompetenz und das Selbstkonzept.
Zwischen den Untersuchungen (also Prä- und Posttherapie) erhielten die erste und zweite Gruppe jeweils 12 Behandlungen. Die Zeit der Kontrollgruppe zwischen den Untersuchungen betrug 17 Wochen.
Ergebnisse. Die beiden Treatment-Gruppen unterschieden sich hinsichtlich der Behandlungsmethode. Während die eine Gruppe mit Theraplay behandelt wurde, erhielt die andere eine traditionelle logopädische Übungsbehandlung. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass beide Treatments im Vergleich mit der Kontrollgruppe zu Veränderungen führen, dass aber die Theraplay-Gruppe gegenüber der traditionellen logopädischen Behandlung deutlich überlegen ist. Die Effekte treten sowohl im sprachlichen Bereich als auch im Kommunikations- und Sozialverhalten auf. Das heißt, dass eine nicht-linguistische Intervention durchaus sprachliche Effekte bewirken kann. Bei der Gruppe der Kinder ohne Behandlung veränderten sich die Werte nicht.
Literatur:
Ritterfeld, U.: Evaluation einer psychotherapeutischen Interventionsmethode (Theraplay) am Beispiel sprachauffälliger Vorschulkinder. Diplomarbeit vorgelegt am Psychologischen Institut Heidelberg 1989